Sägen kann man nicht nur in elektrisch und handbetrieben unterteilen, die Formen sind genauso vielfältig wie ihre Aufgaben. Nach mehr als zweitausend Jahren in Einsatz hat fast jedes Fachgebiet und jeder Handwerksberuf seine eigens auf ihn angepassten Spezial-Sägen. Ferner unterschieden sie sich in der Form und ihrer Größe, beides beeinflusst das Gewicht der Säge und bestimmt wie viele Personen nötig sind sie zu bedienen.
Einige Sägen benötigen mehr als 2 starke Handwerker um sie effektiv zu führen. Andere sind so klein, das zwei Finger reichen, Goldmachersägen z. B.
Handbetriebene Sägen
Die nicht elektrisch angetriebenen Sägen werden zumeist als Handsägen bezeichnet und sind seit mehr als zweitausend Jahren im Einsatz. Zu den primitivsten varianten gehören steinzeitliche Sägen welche aus einem Stock mit eingesetzten Feuersteinsplittern bestehen, auch Bogenkonstruktionen sind sehr alt.
Fast jeder von uns und auch viele Nicht-Handwerker hatten schon das ein oder andere Mal selbst solch eine Säge in der Hand. Die meisten Sägen kommen als Standard Zubehör im Werkzeugkasten in den Durchschnittshaushalt und sind im engerem Sinne Holzsägen.
Eine notwendige Unterscheidung ist die Aufhängung des Sägeblattes, hier gibt primär zwei Verfahren. Bei sogenannten gespannten Sägen, wird das Sägeblatt an zwei Punkten fixiert, also zwischen ihnen gespannt. Bei der anderen Variante den Heftsägen, steckt das Sägeblatt in einem fixierenden Heft, wie beim populärem Fuchsschwanz.
Die gespannten Sägen und ihre Formen
Bei diesen Sägen wird die Säge eingespannt, bei einigen von den Sägen sorgt ein Gestellt für den notwendigen halt, typisch ist hier eine Konstruktion aus zwei Holzstäben an jeder Seite und einem verbindenden Mittelstab.
Die Laubsäge
Viele Leute kennen die Laubsäge aus der Gartenarbeit oder aus ihrer Kindheit, sie ist der Klassiker der Bügelsägen. Auch Schulen bringen im Werken dem Umgang mit dieser Säge bei, wenn Schüler erste Holzarbeiten selbst tätigen. Mit Laubsägen können verschiedenste Schnittformen bedient werden, egal ob grade oder krum, fein oder grob. Diese Holzsäge ist ein Multitalent und wird für Holz bis etwa 8mm stärke genutzt. Der Bügel der Säge erinnert an ein Langs halbiertes Boot oder in die Länge gezogenes U.
Die Bügelsägen
Die Bügelsäge verfügt über eine Doppelkonstruktion aus Griff und Bügel, das bedeutet größere Exemplare können zu zweit geführt werden, üblich ist aber mit einer Hand an einer speziellen Stelle des Sägegriffes zu arbeiten. Der Bügel reicht einmal längs über die gesamte Länge der Säge und verbindet die Enden des Sägeblattes. Mit ihnen können auch feinere Arbeiten ausgeführt werden und in beide Richtungen gearbeitet werden – daher sowohl Zug als auch Schub.
Die Puksäge
Die Puksäge sind zumeist in Haushalten anzutreffen. Sie sind aufgrund ihrer bequemen Handhabung für viele Aufgaben ehr gut geeignet. Das Design erinnert dabei leicht an einem spitzzulaufenden Wassertropfen an dem ein langer Griff absteht, anders als bei der Bügelsäge ist dieser also extra. Mit Puksägen kann sowohl dünnes Eisen oder Blech als auch Plastik verschiedener Härtegrade verarbeitet werden.
Die Heftsägen und ihre Formen
Damit eine Säge sägt muss das Blatt steif bleiben, sonst wabert sie und das Herausziehen oder auch nur gerade Schnitte sind unmöglich. Heftsägen nutzen die Spannung des umliegenden Materials um das Sägeblatt stabil in der Fassung zu halten.
Da viele Heftsägen nur auf einer Seite gehalten werden, wird hier sehr steifer Stahl verwendet, die Halterung ist bei allen heftsägen auch zeitgleich ihr Griff. Die Anzahl der verschiedenen Einsatzszenarien ist bei heftsägen genauso groß wie bei gespannten Sägen, es ist wieder die Zahl der Sägezähne, ihre Größe und Form die bestimmt für welche Arbeitsmaterialien die Säge sich am besten eignet.
Der beliebte Fuchsschwanz
Damit die Fuchsschwanzsäge sich nicht verbiegt benötigt man Stahl einer gewissen Härte und Dicke, die Länge des Sägeblattes ist recht unterschiedlich und rangiert meist zwischen 30 und 70 cm. Der Fuchsschwanz ist ein eher grobes Arbeitsinstrument und sägt beim vor und zurückziehen der Säge, durch die Zahnform wird bei jedem Zug recht viel abgespant. Es ist eine der beliebtesten Sägeformen und wird für Holzarbeiten verwendet, z.B. im Garten oder im Hobbykeller.
Die unbekannte Japanische Nokogiri-Säge
Dieser aus Japan stammende Säge wird in Deutschland immer populärer, sie arbeitet nur auf Zug und ähnelt in ihrer Form einen Spachtel oder Schwert. Die Nokogiri gibt es sehr unterschiedlichen Längen, einige Sägeblätter messen einen Meter und mehr. Da sie nur auf Zug arbeitet können viel dünnere Sägeblätter als bei Zug und Schub-Sägen verwendet werden (ca. 0,6mm). Denn bei Zug tendieren Sägen sehr viel weniger dazu sich zu verbiegen. Im Prinzip wird sie in Japan verwendet wie der Fuchsschwanz in Deutschland.
Die Trummsäge
Die auch sogenannte Quersäge ist heute wenig im tatsächlichen Einsatz zu sehen und hatte ihr hoch vor dem Aufkommen der Kettensäge. Sie ist die klassische Wahl, wenn es darum geht gefällte Bäume zu zersägen und wird von gleich zwei Mann bedient. steht für das klassische Bild des Holzfällers. Sie erreicht eine stattliche Größe von 2,50 Meter und wird heute besonders von Holzarbeitern im sportlichen Wettbewerb eingesetzt.
Sie verfügt auf jeder Seite des Sägeblattes über einen Holzgriff, die nötige Spannung der Säge entsteht, durch die zwei Anwender, welche ziehen bzw. schieben.